Morgens in Kronberg:
Ich stehe mit meinem Sohn und meinem Vater hinter dem Haupteingang des Opel-Zoos, vor der Bronzestatue des Zoogründers Georg von Opel und werde hier gleich Diplom-Biologin Jenny Krutschinna treffen, die uns eine Führung durch den Zoo versprochen hat.

Auf dem 27 ha großen Gelände erwarten uns rund 1.700 Tiere in 200 überwiegend aus Afrika, Asien und Europa stammenden Arten. Doch nicht nur die Vorfreude auf die einzigen Elefanten in Hessen, die Giraffen, Erdmännchen und viele andere mehr ist meinem Sohn buchstäblich ins Gesicht geschrieben, auch freut er sich schon jetzt auf den großen Abenteuerspielplatz und den Streichelzoo. Zunächst aber sind Tierbeobachtungen mit Jenny angesagt, wobei wir das Thema unserer heutigen rund einstündigen Führung frei wählen dürfen.

Führungen wie unsere heutige, werden im Opel-Zoo für verschiedenste Altersgruppen und Personenkreise angeboten und von ausgebildeten Zoopädagogen betreut. Denn wie kaum ein anderer Ort ermöglicht es ein Zoo, Tiere in naturnaher Umgebung und natürlichen Lebensgemeinschaften zu begegnen und ökologische Zusammenhänge zu erleben.

© Taunus Touristik Service e.V.
Bei so vielen Tieren fällt die Wahl natürlich nicht leicht und so beschließen wir, uns zum Thema „Abenteuer Afrika“ überraschen zu lassen.

Und natürlich mit Spaß zu lernen und wir lernen heute wirklich so einiges: Dass unsere Afrikareise direkt mit den Pinguinen beginnt, scheint zunächst etwas befremdlich. Denn gedanklich sortieren wir diese doch eher den antarktischen Regionen unserer Erde zu, wo sie in Schneelandschaften der Kälte trotzen. Brillenpinguine, wie wir sie hier sehen, sind hingegen in der Nähe von Kapstadt zuhause, wo sie am Strand brüten oder sich für ihre Nester unterirdische Höhlen graben. Die Brillenpinguine scheinen sich im Opel-Zoo sehr wohl fühlen, gibt es doch regelmäßig neuen Nachwuchs zu bestaunen, lässt uns Jenny wissen.

Wir laufen weiter vorbei an der großen Außenanlage „Afrika Savanne“, in der aktuell fünf Giraffendamen, mehrere Zebras, Gnus und Impalas am Wasserloch, beim Weiden oder beim Füttern am großen Baobab, dem afrikanischem Affenbrotbaum, zu beobachten sind. 

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Interessant: Giraffen schlafen nur etwa eine halbe Stunde pro Tag im Liegen.

Wir lauschen Jennys Ausführungen und erfahren, dass Giraffen zu den absoluten Kurzschläfern unter den Säugetieren zählen: Denn wenn sie angegriffen werden, dauert es viel zu lange, bis sie ihre langen Beine entknotet und ihren Körper aufgerichtet haben.
Es geht weiter vorbei an den aufgeweckten Erdmännchen und drücken uns ein paar Meter weiter die Nase platt an dem Zuhause von Mikado-Paule, Distel und Snoopy- den drei Weißschwanzstachelschweinen. Gemeinsam schauen wir noch eine Weile den Gibbons zu, die auf einer kleinen Insel eines Weihers leben und sich hier mit ihren langen Armen in einer unglaublichen Geschwindigkeit von einem Ast zum nächsten schwingen.

Und dann ist unsere Zeit mit Jenny auch leider schon fast vorbei und wir laufen gemeinsam zurück Richtung Haupteingang. Auf unserem Weg dorthin sehen wir am Elefantengehege eine Traube von Kindern stehen, die den eindrucksvollen Dickhäutern Karotten reichen. Da auch wir wohlweißlich an der Zookasse Karotten gekauft haben, reiht sich mein Sohn in die Schar von Kindern ein, während Jenny mir und meinem Vater eine letzte Geschichte zu den hier lebenden Elefanten erzählt. Vielleicht buche ich für den nächsten Kindergeburtstag eine weitere Tour durch den Opel-Zoo, überlege ich.

Wir verabschieden uns schweren Herzens von Jenny und gönnen uns ein Eis, bevor es weiter zum nächsten Highlight geht: Zu den Ziegen, Schafen und Eseln im Streichelzoo. Das Füttern der Tiere mit den im Zoo angebotenen Futtermitteln sei zwar erlaubt, aber das Berühren, Streicheln und hautnahe Erleben der Tiere ist im Streichelgehege wesentlich entspannter, wenn das Futter draußen bleibt, hatte Jenny uns noch lachend mit auf den Weg gegeben. 

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Das wird auch uns schnell klar und auch wenn es auf dem Zoogelände noch viele andere Tiere zu sehen gibt, zieht es meinen Sohn nun zum Abenteuerspielplatz. Schnell hat er sein Herz an die Autoscooterbahn verloren. Energiegeladen wird auf dem Trampolin gehüpft, Balancierelemente, Hängebrücken und Rutschentürme sorgen für noch mehr Begeisterung und während er aus dem Haus des Bällebads nicht mehr rauszubekommen ist, scheint mein Vater auf der Bank davor fast eingeschlafen zu sein. Ja es gibt sie, die Tage die etwas ganz Besonderes sind und einem noch lange in Erinnerung bleiben werden. Heute war einer dieser Tage.

Die Autorin

Kathrin Geist
Egal, ob Europa, Amerika oder Asien – Kathrin hat die Vielfalt unserer Welt im Rahmen ihrer vorigen Tätigkeit ausgiebig schätzen und lieben gelernt. Doch daheim ist es irgendwie am schönsten. Aufgewachsen in der nahegelegenen Wetterau hat sie schon in ihrer Kindheit viele Ausflugsziele im Taunus erkundet und ist seit diesem Jahr Teil im Team des Taunus Touristik Service.
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